Dienstagmorgen in der Restaurierungswerkstatt im Forum Wissen. Ein gut beleuchteter klimatisierter Raum im Keller des Forum Wissen. Die Restauratorin Lisa Hackel begrüßt uns Teilnehmende zum Objekt-Handling-Workshop.
Wir arbeiten alle beim Forum Wissen, kommen aber aus ganz unterschiedlichen Bereichen, die nicht etwas mit Restaurierung zu tun haben: Öffentlichkeitsarbeit, Besucher*innen-Kommunikation, Wissensforschung. Die meisten von uns hatten so gut wie keine Vorkenntnisse darin, wie man korrekt mit Objekten umgeht. In unserem Alltag spielt das nicht wirklich eine Rolle.

Objekt-Handling geht alle an
Doch Lisa Hackel erklärte gleich zu Anfang, dass man immer mal in die Verlegenheit kommen könnte, Objekte in die Hand nehmen zu müssen, ganz gleich in welchem Bereich man eigentlich im Museum tätig ist.
Zunächst erläuterte die Restauratorin, wie man sich grundsätzlich im Museum verhält: In den Ausstellungsräumen sollte man nicht essen oder trinken. Man sollte sich auch nicht an Vitrinen oder Objekten anlehnen oder auf ihnen aufstützen. Ebenso wenig sollte man Objekte aufeinander stapeln. Und: Jedes Objekt ist mit demselben Respekt und der derselben Vorsicht zu behandeln – unabhängig davon, wie wertvoll es möglicherweise ist.
Wichtig ist auch, ein Gespür dafür zu entwickeln, was ich selber leisten kann und wann ich mir profesionelle Hilfe von den Restaurator*innen holen soll.
Ein wichtiges Thema sind auch Maßnahmen, die vorbeugend unternommen werden, um Kunst- und Kulturgut vor Schäden zu schützen. Da spielt zum Beispiel ein gutes, d. h. Raum- bzw. Vitrinenklima eine Rolle, das dem Objekt entspricht. Temperatur, Luftfeuchte und Lichteinstahlung (besonders UV-Strahlung) sind dabei die wichtigen Schlagworte. Soweit der theoretische Teil.

Genug der Theorie – jetzt wird angepackt
Im Anschluss erklärte Lisa Hackel, wie man Exponate korrekt anfasst, verpackt und lagert. Dazu lernten wir zunächst unterschiedliche Handschuhe kennen, die vor allem zum Schutz der Objekte, aber auch zum Schutz der Haut notwendig sind. Für die Verpackung spielt Seidenpapier eine wichtige Rolle, ebenso wie Luftpolsterfolie, Museumskartons und verschiedene Techniken zum Fixieren der Objekte.
Und dann wurde es ernst: Wir bekamen die Aufgabe, eine Kalimba Langhalslaute – zwei ziemlich zerbrechlich wirkende Musikinstrumente – aus einer Ecke des Raumes in einen Schrank zu transportieren und zu lagern bzw. in einem Karton zu verpacken.

Handle with care
Hier waren durchaus Mut, eine ruhige Hand und Teamwork gefragt. Wir haben uns große Mühe gegeben, die Atmosphäre war sehr ruhig und konzentriert. Am Schluss waren wir alle erleichtert und auch ein bisschen stolz, dass wir die Herausforderung gemeistert haben – ganz ohne Objekt- und sonstige Schäden.
Ein wenig hat mich der Workshop an Erste-Hilfe-Kurse erinnert, die ich absolviert habe. Gut, wenn man sie gemacht hat, noch besser, wenn man sie nach einer gewissen Zeit wiederholt.
Danke, Lisa Hackel, für die erhellenden Einblicke – es war sehr informativ und zugleich echt unterhaltsam!
Am 19. Oktober 2025 finden übrigens aus Anlass des Europäischen Tags der Restaurierung zahlreiche Aktionen statt. Mehr dazu demnächst im Kalender des Forum Wissen.

Fotos: Ava Lord