Vortrag zu Johann Friedrich Blumenbachs ‚Rassenklassifikation‘

Auf der 1825 herausgegebenen Medaille zu Ehren seines 50-jährige Promotionsjubiläum wird Johann Friedrich Blumenbach als Begründer der Schädelsammlung inszeniert.
Bildrechte: Heinrich Gube, Gottfried Bernhard Loos / 1825 / Sammlung Forum Wissen

Antirassist oder Verbreiter rassistischer Stereotype? Zur Deutung von Johann Friedrich Blumenbachs ‚Rassenklassifikation‘

Vortrag von Malin Wilckens (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Im Sommer 2020 ’stürzten‘ Aktivist*innen im Rahmen der Black Lives Matter-Bewegung an der Universität Göttingen die Büste Johann Friedrich Blumenbachs. Blumenbach (1752-1840) war Professor der Medizin in Göttingen und wurde vornehmlich für seine einzigartige Schädelsammlung und seinen Beitrag zur ‚Rassenklassifikation‘ berühmt. Sein weitreichendes Erbe ist eines der umstrittensten in den Debatten über den wissenschaftlichen Rassismus. Zwar positionierte er sich gegen die Sklaverei und schrieb allen Menschen gleiche intellektuelle Fähigkeiten zu, dennoch ließ er Schädel aus allen Erdteilen rauben und führte wirkmächtige rassifizierte Kategorien ein. Um genau diese Ambivalenzen in Blumenbachs Forschungspraktiken soll es im Vortrag gehen.

Nach dem ca. 45-minütigen Vortrag gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.