„KUSHTI BOK – Künstlertalk mit David Weiss“ | Das Leben im Anthropozän verstehen

„Kushti Bok“ ist ein Gruß der englischen Romani-Traveller und bedeutet im Anglo-Romani „Guten Hunger“ – auch im übertragenen Sinn. Der Künstler David Weiss verwendet diesen Ausdruck, weil er gut zu seiner offenen Neugier für verschiedene Kulturen und zu seinem eigenen „Hunger nach Leben“ passt. Gerade in dunklen Zeiten steckt in diesem Gruß ein Wunsch nach Optimismus und der Hoffnung, dass dieser Lebenshunger gestillt werden kann. Seine Installation „Planet A“, die im Rahmen der Intervention 1+1=3? zu sehen ist, wird deutlich, wie Kunst und Wissenschaft gemeinsam zeigen, welche Spannungen entstehen, wenn Natur geschützt oder wiederhergestellt werden soll – sichtbar etwa in der Debatte um die Rückkehr des Wolfs.
Im Mittelpunkt der Installation steht ein Globus aus Schafwolle und Kupfer. Beide Materialien verweisen auf frühe Verbindungen zwischen Mensch und Natur – Tierhaltung und Metallnutzung – und damit auf Fragen nach Verantwortung im Anthropozän. Dazu treten übermalte Holzschnitte von Schaf und Wolf: Das Schaf als Symbol für domestizierte Nutztiere, der Wolf als Rückkehrer „auf der Karte“. Hier wird der Konflikt zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Raubtier besonders greifbar. Die Installation beleuchtet damit zentrale Themen heutiger Umweltpolitik und lädt dazu ein, neu über Zusammenleben, Schutz, Nutzung und die Grenzen zwischen Mensch und Natur nachzudenken.
In einem Künstlertalk mit der Projektleiterin von WeAreOne Prof. Dr. Antje Risius wird die Arbeit von David Weiss vorgestellt, in Bezug zur Intervention 1+1=3 gesetzt und Fragen aufgeworfen warum die Verbindung von Kunst und Wissenschaft neue Wege und Perspektiven eröffnen kann. Der Talk soll dazu einladen neu über Zusammenleben, Schutz, Nutzung und die Grenzen zwischen Mensch und Natur nachzudenken.
Kostenfrei und ohne Anmeldung!
Intervention vom 22. November 2025 bis 8. Februar 2026 | Vestibül Forum Wissen
Vom 22. November 2025 bis zum 8. Februar 2026 präsentiert das Wissensmuseum der Universität Göttingen eine Intervention, die sich mit einer ausgeglichenere Ressourcennutzung für Mensch, Tier und Natur auseinandersetzt. Sie basiert auf einer Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen, Juristen*innen und Künstler*innen und bringt so unterschiedliche Sichtweisen und Anwendungsfelder zusammen.